NS-Verbrechen in Niedersachsen
Aus den unterschiedlichsten Gründen konnten Menschen in den Fokus der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik geraten. Es waren Männer, Frauen und Jugendliche verschiedenster Nationalitäten und Herkunft, jeden Alters, mit Familie oder ledig, gesund oder gebrechlich.
Zu den Opfern zählen zwangssterilisierte Menschen, die als "erbkrank" verurteilt wurden, psychisch kranke und behinderte Menschen, Juden, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Widerstandskämpferinnen und -kämpfer, Homosexuelle, Menschen, die als "asozial" oder "kriminell" abgestempelt wurden, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiten ebenso wie Kriegsgefangene und Militärinternierte. Ihre Gesamtzahl, die nur zu schätzen ist, geht weit über eine Million hinaus.
Die Verfolgung und Verbrechen fanden im ganzen Reich statt. Zwischen 1933 und 1945 befanden sich allein im heutigen Niedersachsen an mehr als 100 Orten Lager, Haft- und Arbeitsstätten sowie Hinrichtungs- und Deportationsorte.
Die lokale und regionale Erinnerung an diese NS-Verbrechen vor Ort hat das Bild der NS-Zeit in den letzten Jahren erheblich verändert. Gewalt und Vernichtung fanden nicht allein in großen, fernen Konzentrations- und Vernichtungslagern statt. Sie hatten ihre spezifischen Formen inmitten des deutschen Alltags.